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Endmontage

Stand März 2012



Bevor die eigentliche Endmontage beginnen kann, müssen einige Teile überarbeitet werden. So waren fast alle Zierleisten mit kleinen Dellen versehen. Das Komische dabei war, dass sie von innen nach außen gedellt waren. Dafür gibt es nur eine Erklärung. Jemand hat mal versucht mit dem falschen Werkzeug die Zierleisten zu demontieren.

Die Leisten wurden nun gerichtet und ausgedellt, um dann zusammen mit allen anderen Zierelementen neu verchromt zu werden.
Auch die Ausstellfenster habe ich zerlegt und mit neuen Gummis und Scheibenführungskanälen ausgestattet. Verrostete Kleinteile habe ich gestrahlt und anschließend pulverbeschichten lassen.



Die kalten Wintermonate eigneten sich gut, um mein Armaturenbrett in der geheizten Wohnung zu zerlegen. Es wird neu lackiert und das Inled neu verchromt. Bei dieser Gelegenheit wird die Uhr und der Zigarettenanzünder wieder instand gesetzt, trotz "Rauchverbot" in meinem Mercury.

Der Kabelbaum dagegen war soweit in Ordnung gewesen. Nur kleine Verbesserungen waren nötig, wie zum Beispiel Schrumpfschläuche oder Presshülsen.
Mein Tipp als "Nicht Elektriker": viele Fotos und noch mehr Etikette.



Die Fensterscheiben wurden Grundgereinigt und von altem Silikon und Gummiresten befreit. Anschließend habe ich die neuen Gummidichtungen in warmes Wasser getaucht und mit Hilfe von Vaseline-Spray über die Scheibenkante gedrückt.
So können sich die neuen Dichtungen schon einmal an die Scheibenform gewöhnen, was den Scheibeneinbau später sehr erleichtert.



Mitte März konnte ich viele Kleinteile des Interieurs und des Motorraums vom Lackierer abholen. Lenksäule, Lüftergebläse, Hupen, Fensterhebermechanik und Armaturenbrett erstrahlen wieder im neuen Glanz. Da einige Teile leicht angerostet waren, wurden diese vorsichtig gestrahlt und mit Rostumwandler behandelt.
Ich habe für den Innenraum das original „light grey“ gewählt, denn mein Interieur wird auch in den light grey Tönen neu angefertigt werden.


Stand : Januar 2013


 

Das fertige Rolling Chassis brachte ich Anfang Oktober wieder zurück nach Unterhaid zu James von US Autoteile.



Hier konnten wir den Motor mit der Getriebeeinheit in den überarbeiteten Rahmen einbauen.
Somit ist ein wichtiges Etappenziel erreicht.

Das Lüfterrad wird übrigens auch noch lackiert.



Das Dash konnte ich auch bereits zusammenbauen, nachdem ich die Elektrik überarbeitet und das Inlet poliert hatte.

Da im Lautsprecher die Membran eingedrückt war, musste ich für Ersatz sorgen.

Zufällig wurde auf Ebay ein im Original Karton verpackter Lautsprecher von der Firma „Zenith“ angeboten. Für 75$ Dollar durchaus erschwinglich.



Nach der Neuverchromung beschriftete ich die „Mercury“ Schriftzüge mit einem Dachshaarpinsel neu. Dabei verwendete ich einen speziellen Kunstharzlack, der auf jeden Fall wetterfest ist und gut auf dem glatten Chromuntergrund hält.



Das Heizungsgehäuse ist zwar im Innenraum installiert, jedoch durch die Kondenswasserbildung, die durch Temperaturunterschiede entstanden, auch von Rost angegriffen gewesen.
Doch war der Rost lediglich oberflächig. Somit hat eine Neulackierung in „Hammerschlag“
ausgereicht.



Die vorderen Ausstellfenster erstrahlen wieder im neuen Glanz.


Stand April-Mai 2013



„Hochzeit“

Jetzt kommt das zusammen was zusammen gehört!
Nach 19 Monaten Trennung vereinen sich Karosserie und Rahmen wieder. Vorher mussten noch 37 Spezialgummis untergelegt werden. Mit unzähligen Bolzen und Schrauben wird die Karosse genau ausgerichtet und fixiert.



Wenige Stunden später sieht das schon wieder aus wie ein Auto. So konnte ich Anfang Mai meinen Jahresurlaub antreten, um zusammen mit Dimitri die Endmontage zu beginnen.



Das was als erstes wieder ins Auto kommt, ist der Himmel. Mit neun Spriegeln wird er auf Spannung gehalten. Dazu waren drei Tage nötig. Keine angenehme Arbeit, denn es muss immer Überkopf gearbeitet werden.



Entfernt war auch das Typenschild an der rechten Seite der Feuerwand. Es wäre beim Tauchbad durch die Lauge beschädigt worden, weil es aus Aluminium ist.
Jetzt ist es wieder an seinem Platz mit Kupfernieten befestigt.



Da die Feuerwand nun gut zugänglich ist, werden nun alle Anbauteile, wie Lüftungseinlässe, Gebläse und Heizung montiert.



Weil mein Dash gut vorbereitet war, konnten wir es gleich festmontieren. Vorher habe ich noch meinen alten Vakuum Wischer umgerüstet. Nun ist ein Zwei- Stufen- Elektrowischer am Werk.
Von außen ist er nicht sichtbar. Sogar mit dem originalen Schalter am Dash kann er bedient werden. Denn bei einem Starkregen auf der Autobahn hört sogar bei mir die „Nostalgie“ auf.



Man mag es kaum glauben, aber der Einbau der Frontscheibe war schwieriger als zunächst angenommen. Weil die Scheibe aus zwei geraden Scheiben besteht dachte ich es wäre ein Klacks. Zu dritt waren wir ca. drei Stunden beschäftigt. Immer mit der Angst, dass sie reißen könnte. Aber alles gut gegangen. Zur Sicherheit hat Dimitri nochmals mit Theroson abgedichtet.



Erster Zierrat bringt den Glanz meines Mercurys zurück.
Zwei Hölzchen halten die Zierleisten in Position, bis die Theroson-Dichtmasse in 24 Stunden ausgehärtet ist.



Nein, das sind keine Scharniere für ein Hoftor.
Pro Seite halten 16 Spezialschrauben die Türe. Ich konnte sie neu besorgen.
An den Scharnieren gibt es keine Möglichkeit die Türen einzustellen. Dimitri musste deshalb die Karosseriearbeit 100%ig genau ausführen. Auch der Lackierer darf nicht zuviel Material auftragen als nötig, denn sonst sind die Spaltmaße jenseits von Gut und Böse.



Das kritischste Karosserieteil waren die „Lower Quarter Panels“. Sie sind 2,24 Meter lang und sind aufgrund ihrer länglichen Form sehr instabil. Das macht Probleme bei der Karosseriearbeit und den Lackierarbeiten. Normalerweise müsste man das Teil im eingebauten Zustand lackieren. Aber wir haben das auch so hinbekommen.
Befestigt wird das Teil mit 28 Schrauben.



Die linke Seite konnten wir schneller montieren, nachdem wir auf der rechten Seite Erfahrungen gesammelt hatten.



Bevor es mit dem Vorderbau weitergehen kann, muss erst der Motor verkabelt und alle Kühler- und Ölschläuche verlegt werden.

Bis jetzt gab es nur an einer Stelle Lackabplatzer, nachdem ich unachtsam mit meinem Schraubenschlüssel hantierte. Nach ein paar Pinseltupfern ist nichts mehr davon zu sehen.
Schön zu sehen, dass die KTL- Beschichtung nicht mit abgeplatzt ist.


Stand Juli 2013



Jetzt ist die Heckscheibe an der Reihe.

Da es beim Einbau der Frontscheibe sehr problematisch zuging, wollten wir bei der gewölbten Scheibe kein Risiko eingehen. Deshalb bat ich einen Autoglasexperten uns behilflich zu sein. Bevor die Scheibe montiert werden konnte, musste sie nochmals gereinigt und die obere Zierleiste in die Falst gedrückt werden.

Siehe da, in zehn Minuten war die Scheibe drin. Diesmal konnten wir mit Hilfe einer Schnur den Gummi über das Karosseriefensterprofil ziehen.

Auch von Innen hat sich der Gummi perfekt an den Himmel angelegt.



Jetzt geht es Schlag auf Schlag! Stoßstange, Kofferraumdeckel und -schloss.

Bei der Kofferraumdeckeldichtung war wieder viel Geduld erforderlich. Sie musste nochmals korrigiert werden, da sie nicht 100%ig angelegen war.

Die Druckstellen sieht man nun mal erst nach dem Kleben und Verschließen des Kofferraumdeckels nach mehreren Tagen.

Merke: Wasser an der falschen Stelle ist der größte Feind des Oldtimers!



Jetzt ist es Anfang Juli und mein Mercury nimmt immer mehr Gestallt an.

Der Vorderbau verzögert sich nun noch etwas, da ich noch auf einen Kühler warten muss, der aber Ende Juli eintreffen wird.

Eigentlich war geplant, dass ich im Sommer 2013 mein Mercury fertig habe. Das wird wohl knapp werden.

Das ist mir aber nicht so wichtig, da ich bis zum Ende sorgfältig arbeiten werde. Das dauert nun mal seine Zeit.


Stand August-Oktober 2013



Mein neuer Kühler ist zwar Ende Juli eingetroffen, aber wie so oft läuft manches nicht wie geplant. Denn beim Auspacken bemerkte ich starke Beschädigungen am Kühler.

UPS hat den Schaden ohne Murren übernommen, aber nun hieß es nochmals sechs Wochen Wartezeit. Denn der Kühler wird erst nach Bestellung extra angefertigt.

So konnten wir erst Mitte September mit dem Vorderbau weiter machen.

Angeboten wird der Kühler für Mercurys der Baujahre 49-51. Das heißt der Kühler ist von außen nicht vom Original zu unterscheiden. Das Innenleben ist jedoch für Ford small Block oder Chevy small Block ausgelegt (4 zügig).

Mehr unter www.usradiator.com



Da alle Teile relativ problemlos zu montieren waren, sind wir recht schnell mit der Endmontage.

Auch die Motorhaube hat mit Einstellen der Spaltmaße nur 2,5 Stunden in Anspruch genommen.

Mit den Chromzähnen und den Blinkern kommt der alte-neue Chrom wieder zurück.



Jetzt hat mein Mercury nach 25 Monaten sein Gesicht zurück.

Bis auf die Fahr- und Suchscheinwerfer ist auch der Vorderbau nun abgeschlossen.




Es ist vollbracht !

Nun kann ich mich über die Innenausstattung machen.