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Rahmen


     

In diesem Zustand habe ich den Rahmen übernommen und zu mir in die Garage gebracht.

Dort begann ich umgehend mit der Demontage des Rahmens und all den vielen Kleinigkeiten, die da so verbaut sind, wie Radaufhängung, Hinterachse, Bremsanlage, Kraftstoffversorgung …



Erstmal nachdenken wie ich nun sinnvoll vorgehe! Wo geht das besser, als auf der Sitzbank meines Mercurys!
Der Hauptbremszylinder von Wagner Lockheed war soweit in Ordnung gewesen. Er bekommt nach dem Sandstrahlen etwas Kosmetik und einen Mastercylinder Repairkit.

Neue Bremsschläuche und Dichtungen verstehen sich von selbst.



Bei dem einen oder anderen Teil habe ich Schäden feststellen müssen, so wie bei dieser Bremstrommel. Hier ist Schweißen schwierig, da sie aus Guss besteht. In diesem Fall half mir wieder mal ebay.com. Zwei „NOS“ Bremstrommeln für 138 US Dollar.



Nach der Reinigung aller Teile mit Bremsenreiniger musste ich vor dem Sandstrahlen noch alle Innen- und Außengewinde schützen. Dabei verwendete ich ausgediente Gartenschläuche in verschiedenen Größen.

Beim Differentialgetriebe musste ich zur Stichsäge greifen. So wird gewährleistet, dass alle Dichtflächen keinen Schaden nehmen.



Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, konnte ich endlich zum Sandstrahlen fahren.

Die Wahl fiel auf die Lackiererei und Karosseriebau Firma Eugen Hering im Schweinfurter Hafen. Die Adresse wurde mir von Oldtimerfreunden empfohlen. Vor allem fährt und restauriert der Chef auch selbst Oldtimer. Bei solchen Firmen wird man gleich ganz anders verstanden.

 

Das sieht ja schon gut aus!

Nach dem Sandstrahlen waren alle Teile wieder wie neu. Bevor ich jedoch zum Pulverbeschichten fahren konnte, musste ich erneut alle Dichtflächen, Innen- und Außengewinde mit einem hitzebeständigen Klebeband abkleben, da beim Pulverbeschichten mit Temperaturen von mehr als 180 Grad gearbeitet wird.
Das ist auch der Grund dafür gewesen, weshalb ich meinen Rahmen nicht pulverbeschichtet habe. Bei diesen Temperaturen kann es zu Ausgasungen des Metalls kommen. Das habe ich schon gesehen. Da der Rahmen nicht so schlimm ausgesehen hat, habe ich ihn nach dem Sandstrahlen mit Mike Sanders behandelt und anschließend lackiert.



Neue Blattfedern aus den USA. 40 Jahre unverändert und bewährt.



Fast zeitgleich waren der Rahmen und seine Anbauteile vom Lackierer und Pulverbeschichter zum Abholen fertig. Das Ergebnis war sensationell! Ein Großteil der Rostporen war nach dem Beschichten verschwunden. Die aufwendigen Vorbereitungen haben sich gelohnt. So kann bald der Zusammenbau begonnen werden.

Den Rahmen habe ich zunächst einmal Platz sparend in meine Garage untergebracht, um zuerst alle Anbauteile zusammenzubauen.



Hier die Bremsplatten der Hinterachse. Bei solchen komplexen Baugruppen zahlt es sich aus, das ich über 3.600 Fotos gemacht habe!
Mit einem neuen Bremsenüberhol Kit und Handbremsseil lässt es sich wieder super verzögern.



Der Kraftstofftank (75 Liter) war schon von außen sehr stark vom Rost angegriffen.
Nach einer gründlichen Untersuchung mit meinem Endoskop, sah es innen nicht besser aus. Man hätte ihn natürlich wieder restaurieren können, aber ein neuer Stahltank ist nach wie vor lieferbar und kostet nur 260 Euro.
Geliefert wird der neue Tank jedoch ohne Versiegelung.

Die Hauptursache für Rost und Schmutz im Tank liegt am Bioethanolanteil im Benzin.
Der Alkohol zieht Wasser aus der Luft. Sauerstoff und Feuchtigkeit lösen eine chemische Reaktion im Stahlblech aus.
Da hilft nur eins: „Tanksiegel ROT“ der Firma Ammon in Schweinfurt.
Nach dem Spülen (entfetten) wird das patentierte 2 Komponenten Tanksiegelsystem angewandt. Danach ist Rost im Tank bzw. Vergaser nie wieder ein Thema.
Mehr unter: www.Tanksiegel.com


Stand März 2012



Nach dem Zusammenbau der Radaufhängung und der Bremsbeläge habe ich noch neue Radlager und Buchsen mit der Hydraulikpresse eingepresst.
Wichtig dabei ist, dass man spezielles Lagerfett verwendet.



Da meine Dämpfer verschlissen waren, machte ich mich auf die Suche nach geeigneten Ersatz. Dies stellte sich als nicht ganz so einfach heraus. Sie werden schon für 85 US$ angeboten. Diese würde ich aber nicht einmal in meinem alten 3er Golf fahren wollen.

Meine Wahl fiel auf ein Dämpferset aus dem Bilstein-Classic Programm. Die progressiv wirkenden Dämpfer sind das Beste, was man zur Zeit auf dem Markt für meinen Mercury bekommen kann. Obwohl Bilstein ein Deutscher Hersteller ist, musste ich die Dämpfer in den USA bestellen.



Da der Frühling naht und die Temperaturen es wieder erlauben stundenlang in der Garage zu verweilen, mache ich mich über den Zusammenbau meines Rahmens.

Als Erstes waren die Bremsen an der Reihe. Dafür habe ich mir neue Bremsleitungen gebördelt und verlegte sie mit den original Bremsleitungshalteklammern an der Innenseite des Rahmens, so wie sie ab Werk verlegt waren.

So sind sie optimal vor Steinschlag geschützt.
Das Anfertigen von Bremsleitungen ist kein Hexenwerk. Etwas Respekt schadet jedoch nicht.



Die überholte Hinterachse kann nun mit den neuen Blattfedern eingebaut werden. Da die Blattfedern eine ganz andere Vorspannung haben als die ausgeleierten alten Federn musste ich die Achse mit hilfe von Spanngurten erstmal in die richtige Position bringen.
Auch der Tank kann jetzt an seinen Platz.


Stand April 2012



Eigentlich wäre ich schon seit Wochen mit dem Rahmen fertig gewesen, jedoch musste ich mehrere Wochen auf spezielle Federgummis warten, die es nur noch als „NOS“ Parts gibt.

Nachdem der dritte Federspanner wegen Platzmangel auch nicht gepasst hat, habe ich es so gemacht, wie man es auf keinen Fall machen sollte. Nämlich mit Spanngurten. Wer mal sehen möchte was dabei alles schief gehen kann, sollte einfach mal googlen.
Ich habe mir das auch nur getraut, weil die Federenden jeweils im Rahmen und Querlenker zentriert waren.



Mit den neuen Dämpfern und den „neuen alten“ Bremstrommeln macht meine vordere Radaufhängung wieder eine gute Figur.
Da alle Anbauteile mit „RAL 9005“ pulverbeschichtet worden sind, ist es unwahrscheinlich, dass sie ihren Glanz verlieren werden. Von Rost ganz zu schweigen.



Es ist geschafft!
Ende April konnte ich zum ersten mal mein „rolling chassis“ aus meiner Garage in die Frühlingssonne schieben.
Abschließend kann ich sagen, es war nicht so kompliziert, als anfangs befürchtet.
Ich wiederhole mich zwar schon wieder, aber meine große Hilfe waren viele Fotos und meine „Overhaul Manual“. Und wenn Beides nichts mehr half, fragte ich einfach meinen Freund Norbert, der immer einen guten Tipp für mich parat hatte.